MACH MUSIK

Ein Kammerkonzert, das aufhorchen lässt

04.09.2018 00:00

Unter dem Titel „Unerhört selten gehört“ hatte die Musikschule HünstettenTaunusstein zu einem außergewöhnlichen Kammerkonzert eingeladen. Außergewöhnlich deshalb, weil schon alleine die Besetzung des Trios mit Bratsche, Cello und Klavier anders als üblich war. Außergewöhnlich aber auch, da einige ganz besondere Werke von teils recht unbekannten Komponisten zu Gehör gebracht wurden, die eigens für diese Instrumentenkombination bearbeitet wurden. Erhard Köhler (Bratsche) moderierte launisch und sachverständig den Nachmittag und gab spannende Hintergrundinformationen zu den musikalischen Preziosen preis. Im Solo präsentierte Köhler dem Publikum selten gehörte Stücke aus der Frühklassik und Romantik und begeisterte mit virtuosem Spielvermögen und flexibler Gestaltung. Anja Schnabel (Cello) erwies sich als wunderbare Instrumentalistin, die ihrem Cello in allen Lagen faszinierende Töne entlockte und dabei das ganze Spektrum von zart-verletzlich bis kraftvoll-voluminös präsentierte. In den langsamen, melancholischen und fast schon klagenden Teilen wurde das Publikum förmlich in die Klänge hineingezogen und fieberte im temporeichen, furiosen Part ebenso mit. Es schien, als gäbe es keinen Ton, der nicht gespielt wurde an diesem Nachmittag. Dies war auch der einfühlsamen Begleitung von Jennifer Möbus (Klavier) zu verdanken, die in allen Stücken die passende Atmosphäre schuf und sensibel die Emotionen der Instrumentalisten auffing.  Scheinbar mühelos und doch mit feinem Gespür rahmte Möbus jederzeit die beiden Streicher ein. Abwechselnd standen Bratsche oder Cello solistisch im Vordergrund und doch gehörten die Trio-Stücke zu den künstlerischen Höhepunkten dieses gepflegten Kammermusik-Nachmittages.

Unerhört selten gehört

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