Wir haben keine Musik mehr! Geht nach Hause! Und wenn Ihr kein zu Hause habt, bleibt bei uns und esst Pizza!

Mit einem Schmunzeln verabschiedete Jan Sjönneby, der Leiter der schwedischen Windband, das Publikum, das am vergangenen Samstag, das Dorfgemeinschaftshaus in Görsroth bis auf den letzten Platz besetzt hatte. Es war ein Konzert der Superlative! 70 MusikerInnen aus Schweden und Deutschland hatten sich zu einem BIG CONCERT zusammengefunden und feierten damit ihre 20-jährige, musikalische Freundschaft zu der XXL-Band der Musikschule HünstettenTaunusstein und ihrem Leiter Thomas Albrecht. Sechs Mal war die deutsche Band in Schweden und genau so oft war die schwedische Band im Untertaunus zu Besuch. Immer wurde sich über neue Konzepte, Ideen und pädagogische Herausforderungen ausgetauscht, viele gemeinsame Konzerte wurden gestaltet und zu den Menschen nach Gagnef in der Provinz Darlana entstanden enge Freundschaften. Im April durfte die XXL-Band wieder zu einer Konzertreise nach Schweden aufbrechen, in der vergangenen Woche gab die Windband einige Konzerte in der Region und zeigte sich überaus beeindruckt von den vielen ZuhörerInnen beim Vatertags-Grillen in Taunusstein-Wehen und vom Idsteiner Weinfest.

Der emotionale Höhepunkt war dann aber das gemeinsame BIG CONCERT am Samstagabend. Die schwedische Windband eröffnete das Konzert mit einem ABBA-Medley, während die XXL-Band u. a. mit „Best of Santana“ und „Baker Street“ begeisterte. Nach der herzlichen Begrüßung durch Jan Kraus präsentierten die beiden Orchester Highlights aus ihrem Repertoire – spätestens bei Kongolela hielt es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen und tanzte zu den Klängen mit.

In der Pause wurde auf der riesigen Bühne noch einmal umgebaut, denn im zweiten Teil des Programms bildeten beide Bands einen beeindruckenden Klangapparat. Das Finale mit einem Medley der bekanntesten Disney-Melodien hätte nicht emotionaler sein können. So war es auch nicht verwunderlich, dass das Publikum noch mehrfach eine Zugabe einforderte. So lange, bis der schwedische Orchesterleiter sich verabschiedete mit den Worten: „Wir haben keine Musik mehr! Kommt wieder, wenn wir neue Musik haben, wenn wir wieder zusammen geprobt haben!“ Denn soviel steht fest: der Austausch zwischen den beiden Orchestern soll weitergehen. Auch Thomas Albrecht wird nicht müde, zu betonen, wie wichtig es ist, dass junge Menschen über den Tellerrand blicken, Sprachbarrieren überwunden werden und dass über die Musik und das Miteinander letztlich fremde Menschen zu Freunden werden. Das ist wichtig – für die Demokratie und den Frieden in Europa.

Ein herzliches DANKESCHÖN gilt allen HelferInnen vor und hinter der Bühne und ganz besonders der Gemeinde Hünstetten für die großartige Unterstützung.